Mediation.

Mediation ist ein vertrauliches und strukturiertes Verfahren, bei dem Parteien mit Hilfe eines oder mehrerer Mediatoren freiwillig und eigenverantwortlich eine einvernehmliche Beilegung ihres Konfliktes anstreben. Der Mediator ist eine unabhängige und neutrale Person ohne Entscheidungsbefugnis, der die Parteien durch die Mediation führt. Er ist „allparteilich“ und den Konfliktparteien gleichermaßen verpflichtet.

Das Mediationsverfahren ist vertraulich, freiwillig, zukunftsorientiert und ergebnisoffen. Durch die strukturierte Gesprächsführung des Verfahrens kann jeder an einem Streit Beteiligte nicht nur seine eigenen Interessen und Bedürfnisse, sondern auch die des Anderen erkennen. Dies ermöglicht eine selbstbestimmte Konfliktlösung der Betroffenen.

Für eine Mediation unerlässlich ist es, dass die Parteien ehrlich zueinander sind und sich gegenseitig über relevante Punkte informieren. Außerdem muss grundsätzliche Kompromissbereitschaft gegeben sein. Eine eigenverantwortliche Lösung eines durch viele Emotionen eskalierten Streits ist ferner nur möglich, wenn die Parteien sich bereit erklären, im Rahmen des Mediationsverfahrens respektvoll miteinander umzugehen.

Eine Rechtsberatung der Parteien findet im Rahmen eines Mediationsverfahrens nicht statt. Der Mediator bringt seinerseits auch keine Vergleichs- oder Lösungsvorschläge ein. Diese werden ausschließlich von den Beteiligten erarbeitet.

Im Gegensatz zu einem anwaltlichen oder gerichtlichen Vergleich, der von gegenseitigem Nachgeben geprägt ist (loose-loose), finden die Konfliktparteien im Rahmen der Mediation einen Kompromiss, der die beiderseitigen Bedürfnisse berücksichtigt (win-win).

Ein Mediationsverfahren kann jederzeit, auch zu einzelnen Streitpunkten eines größeren Konflikts kurzfristig durchgeführt werden. Die Kosten sind transparent und kalkulierbar. Die Erfolgsquoten beim Mediationsverfahren sind hoch. Nur ca. 20% der Mediationen werden ohne eine von den Parteien erarbeitete Abschlussvereinbarung abgebrochen.